Der Tag lief erstaunlicherweise fast so wie angedacht. Nach einem Kaffee bin ich gegen 08:30 Uhr mit dem Bus nach Santiago de Compostela gefahren und am Bahnhof gegen Mittag in ein Zug nach Madrid gestiegen. Am späten Nachmittag in Madrid mit dreimal U-Bahn umsteigen bin ich dann am Flughafen angekommen. Um 19:45 Uhr war eine Maschine der iberia nach Düsseldorf geplant. Leider nur noch Business Class frei.
Aber in der Longe ist es auch ganz nett und am Büfett und Bar kann man die Zeit gut rumkriegen
Das Bording begann etwas später als geplant, da die Maschine schon mit Verspätung angekommen war. Aber mit meiner Ticket Kategorie konnte ich als einer der ersten an Bord und entspannt das. restliche boarding beobachten . Gegen 20:15 Uhr war dann takeoff angesagt.
Auch an Bord war die Verpflegung ansehnlich, zumindest für die forderen Reihen.
Mhm lecker Sonnenuntergang über Luxemburg
Gegen 22 Uhr war dann Düsseldorf bei Nacht angesagt.
Im Anflug auf Düsseldorf
Nach der Landung konnte ich gleich eine S-Bahn erreichen und im Hbf umsteigen in eine Regionalbahn, so das ich grhrn 23:30 zu Hause war
Heute habe ich es ruhig angehen lassen. Nach dem Frühstück folgte ein gemütlicher Spaziergang zum eigentlichen Kap Finesterre ca. 4 km vom Ort entfernt. Auf dem Weg habe ich schon ein paar Impressionen eingefangen.
Ein bronzener Pilger kurz vor dem Kap
Hinter mir ein ruhiger Atlantik und strahlender Sonnenschein
Das westliche Ende des Camino Das letzte Kreuz auf dem Ende der Welt, für das Kap Finesterre lange gehalten wurde.
Dort habe ich mir noch einen Kaffee gegönnt und etwas länger verweilt. Am frühen Nachmittag, nachdem größere Mengen von Touristen auftauchten bin ich zurück in den Ort gewandert, diesen noch kreuz und quer durchstreift und den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Oben noch einige Eindrücke aus Finesterre.
Morgen früh plane ich um 08:00 Uhr mit dem Bus nach Santiago zu fahren. Dort werde ich umsteigen in einen Zug nach Madrid und dort am Flughafen schauen und spätestens Mittwochmorgen einen Flug in Richtung Rheinland anvisieren . Ich halte euch auf dem Laufenden.
Bereits ab 04:00 Uhr breitete sich Hektik in der Herberge aus. Die ersten Pilger machten sich fertig und brachen auf. Ich habe es etwas ruhiger angehen lassen und bin kurz nach 7 Uhr aufgebrochen. Nach einer knapp 2 stündigen Fahrt natürlich wieder mit auf und ab erreichte ich gegen 09:15 Uhr Santiago de Compostella.
Am Ziel
Hier traf ich Danilo aus Padua wieder, wir hatten uns in den letzten 4 Tagen regelmäßig kurz immer wieder 9irgendwo getroffen.
Danilo mit über 70 Jahren ebenfalls am Ziel
Im Pilgerbüro habe ich mir dann meiner Pilgerurkunde und meine Streckenbestätigung ausdrucken lassen.
Anschließend habe ich einige Andenken erworben und die tägliche Pilgermesse besucht. Touristischer Höhepunkt ist sicher das abschließende schwenken des im Altarraum hängenden Butafemeiro, einem überdimensionalem Weihrauchfass.
Altarraum über dem Apostelgrab , mittig das ButafemeiroDer Schrein mit den Gebeines des Jakobus in der Krypta unter dem Altarraum
Nach der Messe wollte ich in der Poststelle die Details für den Rückversand des Rades klären, da kam der große Schock. Rad Versand ist nur noch in wenige Länder möglich. Deutschland ist nicht dabei. 💩😡😳 . Im ersten Augenblick ist dann guter Rat teuer. Ich habe dann über meine Schwester die Möglichkeit bekommen, das Rad an eine Adresse in Luxemburg zu senden. Das habe ich dann gleich in fie Tat umgesetzt.
Von dem insgesamt überwiegend touristischem Treiben habe ich mich etwas abgestoßen gefühlt und habe dann am späten Nachmittag einen Bus nach Finesterre genomnen. Nach einer entspannten dreistündigen Busfahrt bin gut angekommen. Hier möchte ich für mich einen touristischen Schlusspunkt setzen und morgen Strand und Atlantik genießen. Meine Entscheidung nicht mit dem Rad sondern mit dem Bus hierher zu fahren, hat sich angesichts der hügeligen Landschaft als richtig erwiesen 😇
Bei dichtem Nebel bin ich gegen 08:30 Uhr in Portomarin gestartet. Und die hügelige galizische Landschaft setzte sich fort. Große Pässe wie an den Vortagen waren nicht mehr dabei. Eine Tischnachbarin hatte am Vorabend die Landschaft mit dem Schwarzwald verglichen. Da war was dran.
Könnte auch Schwarzwald sein
Nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, strahlte die Sonne mächtig vom blauen galizischen Himmel. Neben den Heerscharen von Fuß- und Radpilgern gabe es aber auch tatsächlich reitende Pilger
Grüße nach Fürther Berg
Das eine oder andere mal habe ich mir unterwegs noch mal einen Kaffee genehmigt und in Melide einen Snack. Beim Nachmittagskäffchen in Arzua konnte ich eine Gruppe von ca. 30 Pilger in den gleichen Shirts, die in den Cafes an einem großen Platz saßen, beobachten. Irgendwann ertönte ein Pfiff alle sprangen hastig auf und sammelten sich. Nach einem 2 Pfiff setzte sich der Trupp in Bewegung. Fast so wie Elsener Kirmes “Antreten auf der Deutsch Ritter Allee”.🤪 Vor lauter Lachen habe ich versäumt den Aufzug zu fotografieren.
Stattdessen habe ich das eine oder andere am Wegesrand fotografiert.
So morgen früh nehme ich die letzten 20 km bis Santiago de Compostella in Angriff. Mal schauen was mich erwartet.
Um 08:30 Uhr bin aufgebrochen um überwiegend schiebend den o Cebreiro zu erklimmen. Nach knapp 2 Stunden bot sich mir bei strahlendem Sonnenschein ein tollerAnblick. Ein Nachbartal lag unter einer Wolkendecke .
Kein Schnee sondern Wolken
Im Dorf Cebreiro dann ein Kulturschock. Zahlreiche Touristen und Schulklassen die mit Bussen rangekarrt wurden. Dennoch habe ich in der Kirche einen Augenblick inne gehalten und ein paar Kerzen entzündet, mit den besten Wünschen für euch alle.
Kerzen waren sehr gefragt
Dann kam die erste Abfahrt die schnell in einen Gegenanstieg mündete. Meine am Vortag geäußerte Zuversicht mit den Bergen sollte es dann gewesen sein, erwies sich als Trugschluss. Da kam noch ein langer Anstieg mit einer fetten Passhöhe😡😤.
Den hatte ich nicht auf der Rechnung
Auch nicht auf der Rechnung hatte ich die Topographie von Galizien. Die Landschaft ist verdammt hügelig, zumindest der Teil den ich heute durchfahren habe. Zu allem Überfluss bin ich einige Kilometer vor Portomarin einem Fahrradwegzeichen gefolgt, welcher nur über Umwegen nach Portomarin führt. Habe ich aber erst nach einer langen Abfahrt gemerkt. Mit Hilfe von komoot und googlemaps habe ich mich dann zur ursprünglichen Route zurück gekämpft und bin dann mit ca 45 Minuten Zeitverlust gegen 17:30 in Portomarin angekommen.
Kirche im Ortszentrum von Portomarin, leider geschlossen
Ich hoffe mal , das die Topographie sich morgen meinen Vorstellungen anpasst und ein entspannteres rollen möglich ist.
Bereits um 07:45 Uhr bin ich aufgebrochen um die letzten 400 Höhenmeter zum cruz de ferro anzugehen. Angesichts des zu erwartenden Sonnentages eine gute Entscheidung, so konnte ich überwiegend schiebend diesen mit über 1500 m höchsten Punkt meiner Reise erreichen.
Am cruz de ferro
Die Aufstiegsmühen von gestern und heute wurden anschließend mit einer saussenden Abfahrt in Richtung Ponferrada belohnt. Mit streckenweise fast 50 kmh ging es abwärts.
Trotz der Geschwindigkeit habe ich noch einige Bilder vom Bewuchs und der Landschaft gemacht.
In Ponferrada habe ich eine kurze Pause eingelegt und ein paar Impressionen eingefangen.
Altar in der Basilika de la EncinaPortal der Burg Weinberge hinter Ponferrada
Ab hier geht es wieder stetig bergauf . Über Cacabelos und Tabaledos am Rio Valcarce bis nach Las Herreias. Nach fast 76 km habe ich hier Quartier bezogen. Von hier gehts es morgen hoch auf den o Cebreiro zum gleichnamigen Ort. Das sind nochmal git 600 Höhenmeter. Dann sollte das mit den hohen Bergen überstanden sein.
Bei strahlend blauem Himmel bin ich gegen 08:30 Uhr in Leon aufgebrochen. Langsam bergaufwärts aus der Stadt raus . Stundenlang führt der Weg parallel mit der vielbefahren n120 in Richtung Astorga. Trotz des Verkehrs habe ich den asphaltierten Seitenstreifen der Landstraße benutzt. War einfach angenehmer als der unfestigte Pfad neben der Straße. Im Gegensatz zu Deutschland kennen die meisten Autofahrer in Spanien die Abstandsregel zu Zweirädern. Selten Überholabstand unter 1,50 m. Nach 48 km erreichte ich Astorga. Direkt neben der Kathedrale, natürlich Santa Maria, erhebt sich der ehemalige Bischofssitz, der von Gaudi entworfen wurde und heute ein Museum beherbergt.
Kathedrale Santa Maria Gaudis Beitrag zum Stadtbild
Nach einem kurzen Mittagessen, bei dem ich Peter aus Hamburg wiedertraf, radelte ich weiter um noch ein paar Höhenmeter zu sammeln. Nach 70 km und gegen 15:45 Uhr erreichte ich Rabanal del Camino und habe in albergue la senda eingecheckt.
Einige schappschüsse des heutigen Tages:
Storchensiedlung kurz nach Leon Auslage eines Pilgerzubehörgeschäftes in Astorga Raps und Berge mit Schneeresten
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit meinen beiden ungarischen Mitbewohnern bin ich gegen 08:30 Uhr gestartet. Für heute war trockenes, überwiegend bedecktes Wetter angesagt. In Verbindung mit überwiegend Asphaltstrasse neben dem Camino beste Voraussetzungen um es rollen zu lassen. Die Strecke war überwiegend eben mit relativ geringen Ab- und Anstiegen. Dennoch im Blick was rundum zu sehen war.
Geschlauchte Pilger kurz vor Leon
Am Nachmittag war ich nur noch 18 km vor Leon, so beschloß ich durchzuradeln. Gegen 16:00 Uhr erreichte ich die Kathedrale Santa de Maria de Regla
Direkt nach der Ankunft
Abschließend fand ich Unterkunft im Quartier Leon Jabalquinto unweit der Kathedrale. Nach dem Duschen habe ich mir die Kathedrale genauer angesehen.
Blick in den Altarraum
Jetzt muss ich nur noch ein Pilgermenue finden, sollte angesichts der vielen Restaurants kein Problem sein.
5 Gäste verliefen sich im 30 Bettenhaus, neben mir noch Peter aus Hamburg, Luis aus Südbrasilien, Belinda aus Budapest und Dani aus Australien (mit Wohnsitz in Dänemark).Nachdem Frühstück sind alle aufgebrochen. Wie angekündigt hat es in der Nacht geregnet und es tropfte immer noch. Ausgerechnet heute stand viel Singletrail an. Nach sanften Steigungen kam eine längere morastige Strecke , wo ich voll in den Morast gefahren bin, mit der Folge, das zwischen Schutzblech und Reifen der Modder dich richtig verkeilt hatte. Mit Hilfe des Wanderstockes eines Fußpilger aus Antwerpen konnte der Morast notdürftig entfernt werden. Das Problem hatten die beiden Pilger mit Mountainbike, die langsam vorbeizogen nicht. Etwas später war ihre Tour aber ebenfalls unterbrochen, da eine Kette gerissen war. Eindeutig das größere Problem. Ich musste ca. 2 km das Rad im Grünstreifen schieben, damit sich nicht wieder Morast verteilt.
Ab Hornillos de Camino hatte ich dann eine kleine Asphaltstrasse parallel zum Camino und ich ging davon aus, das schlimmste überstanden zu haben. In Castrojerriz besichtigte ich die Kirche del Santo de Maria del Manzano.
Santo de Maria del Manzano
Danach nahm das Chaos seinen Lauf. Nach Castrojerriz ging es wieder auf einen Singletrail mit 12 % Steigung. Mächtig schieben war wieder angesagt.
Oben angekommen, im Dunst Castrojerriz
Nach einer kurzen Abfahrt blieb der Weg auf einer Hochebene, bei trockenem Wetter sich gut zu fahren. Aber nach den immer noch andauernden Regenfällen ca 4 km Matsch
Matsch und Modder soweit das Auge reicht
Aufgrund der heutigen Erfahrung bin rechtzeitig ins grün ausgewichen. Bin dann parallel zum Weg im Acker durchs grün gestapft. Mehrere Fußpilger haben mich überholt und am Ende des Schlammparcours mit Beifall empfangen.
In Boadilla del Camino habe ich mir dann eine heiße Suppe gegönnt und bin weiter nach Fromista. Hier war das wichtigste eine Tankstelle, dort konnte ich Fahrrad vom Morast befreien .
Rad vor dem abspritzen
Rad 12 Minuten Wasserdruckstrahler
Dann bin ich noch ein kleines Stück weiter und habe in Villmentero de Campos eine kleine etwas gammelige Herberge angesteuert und für heute nach 62 km Schluss gemacht
Nach einem üppigen Frühstück aus der Lourdesküche habe ich mich kurz nach 09:00 aufs Rad geschwungen und bin Richtung Burgos geradelt. Schon kurz nach dem Start oberhalb des Dorfes eine in den Fels gebaute Kirche.
Von da an ging es kontinuierlich hoch. Nach kurzen Abfahrten kamen lange Anstiege, die mit schieben verbunden sind. 1220 Meter war lt komoot der höchste Punkt. Irgendwann tauchte auch eine Passhöhenbeschildung auf.
1150 Meter über Meereshöhe
Von dann an waren es mehr Abfahrten als Anstiege und es ging zügig in Richtung Burgos. An diesem sonnigen Sonntag eine lebendige Stadt .
Streetfootmarkt kurz vor der Kathedrale
Die gotische Kathedrale ist der Jungfrau Maria gewidmet und erhebt sich majestätisch aus der Stadtbebauung.
Blick vom Vorplatz
Von Burgos bin ich noch über Tardajos nach Rabe de las Calzadas geradelt. Meine Überlegung, daß kurz hinter Burgos die Herbergen nicht ausgelastet sind weil alle in Burgos übernachten hat sich bestätigt. In der Herberge Liberanos Domine habe ich Unterschlupf gefunden.
Immer wieder tauchen auf Kirchtürmen Storchennester auf, so auch in Tardajos