Crozant nach Limoges

Der bunt zusammen gewürfelte Haufen setzte sich wie folgt zusammen:

  • Eine Frau aus Australien
  • Eine Frau aus den Niederlanden
  • Ein Paar aus Frankreich
  • Ein Mann aus Paris
  • Ein Mann aus Belgien
  • Und ich aus Deutschland

Beim gemeinsamen Abendessen ergaben sich die unterschiedliche Geschichten,verständigt wurde sich auf französisch, englisch und gelegentlich deutsch. Immer wieder musste übersetzt werden.

Nach einer unruhigen Nacht, bei 7 Leute in einem Saal verständlich, wurde gemeinsam gefrühstückt und alle brachen auf.

Das auf und nieder des Vortages setzte sich fort und gegen Mittag waren ein paar mächtige Höhenzüge dabei. Dazu schien die Sonne, ansich perfektes Radlerwetter. Am Abend habe ich dann beim speichern der Strecke festgestellt 1080 Meter rauf und 1090 Meter runter.

🥵🥵

Schon seit Tage fällt mir auf, dass viele kleinen Städte bzw. Dörfer sicher Village Fleuri nennen, wie dieses Dorf.

Nach 80 km erreichte ich Limoges gegen 16:00 Uhr. In der Touristinfo war eine Mitarbeiterin so freundlich bei unterschiedlichen Pilgerherbergen anzurufen, die waren aber durch die Bank belegt. Sie besorgte mir dann ein preiswertes Hotel in der Innenstadt.

Nach einer Dusche habe ich dann die Stadt besichtigt.

Die unverzichtbare Kathedrale St. Etienne(wer auch sonst).

Und den Bahnhof, der war mir schon bei der Anfahrt aufgefallen, habe ich mir näher angeschaut. Das Bauwerk ist einfach auffällig besonders mit dem Turm

Stempel sammeln und Kirchen am Wegesrand.

Leider sind die meisten Kirchen geschlossen, bis auf die Kathedralen. Daher gibt es dort keine Stempel.Aber manche Kirchen auf den Dörfern sind dennoch offen und laden in Ihrer Schlichtheit zum verweilen ein.Stempel bekommt man im Regelfall in den Touristinfo oder eben in den Kathedralen am Infostand. Darüber hinaus in den Unterkünften.Hier meine bisherige Sammlung:

12 Tag Crozant nach Sorges

Gegen 08:30 verließ ich Limoges und startete in einen wolkenverhangenen Morgen. Der angekündigte Regen setzte dann auch nach ca. 15 km ein und zeichnete sich dadurch aus, dass es gelegentlich aufhörte mit nachlassen.Ich lies es gerade bei längeren Steigungen langsamer angehen, indem ich gegen Wind, Regen und Wasserbächen auf der Straße anschob.Denoch habe ich auch einen Blick für das neben der Straße gehabt.Einige Eindrücke:

Kurz vor Thiviers traf ich Manuel aus Aachen, seit dem 29.04.2019 unterwegs, wir fuhren ein Stück gemeinsam. Da Manuel heute 25 km weiter wollte als ich und an den Steigungen deutlich mehr Ehrgeiz entwickelte, trennten sich unsere Wege bereits nach kurzer Zeit 😂.

In Sorges kehrte ich nach fast 79 km in die ü neben der Kirche ein . Hier traf ich auf 2 Pilger und 1 Pilgerin aus Belgien. Die Herbergsverwalterin kümmerte sich direkt um die Formalitäten, Platz und Essensmodalitäten.Jetzt bin ich auf den Abend gespannt.

Die Kirche hier ist offen und sehr schlicht und einladend.

Sorges nach Port-Sainte-Foy-et-Ponchapt

Im Laufe des Abends stellte sich heraus, das die Zusammensetzung doch etwas anders war. Ein Pilger war aus Belgien, einer aus den Niederlanden und die Pilgerin kam aus Frankreich. Zusätzlich kam zum Essen eine weitere Pilgerin aus Frankreich, die aber in einem anderen Haus übernachtete. Zusammen mit der Helferin haben noch einiges erzählt über uns und unsere jeweilige Tour. Ich habe dabei meinen Blog vorgestellt.

Gegen 08:00 haben wir nach dem Frühstück uns alle aufgemacht.

Ich bin über Mussidan nach Port-Sainte-Foy-et-Ponchapt gefahren. Nach fast 90 km bei gelegentlichem Regen und immer wieder aufkommendem Wind aber dafür weniger auf und ab habe ich gegen 16:00 den Ort erreicht und habe genau wie in Mussidan meine Stempelsammlung erweitert.

Unterwegs habe ich einige Eindrücke festgehalten:

Gartenschmuck

Margaritten am Wegesrand

Steinige Äcker

Burgen

Blühende Palmen, ein Zeichen das ich im Süden ankomme 😀😀

Der mit der krummen Nase ist auch nicht fern🤗

Blühende Algen auf der Dordogne

Unterkunft habe ich in einer Pilgerherberge direkt an der Dordogne gefunden, diesmal mit Selbstversorgung und hier bin ich der einzige Gast.

Port-Sainte-Foy-et-Ponchapt nach Bazas 14

Nachdem ich aufgeräumt und gespült hatte, habe ich mich kurz vor 09:00 Uhr auf den Weg gemacht.

Über den Tag hinweg waren nur wenige Steigungen und Abfahrten im Programm. Überwiegend leicht hügelig oder eben, mal auf der Höhe, mal am Kanal entlang.

Unmittelbar nach dem Start habe ich die Dordogne überquert und bin in das Department Bordeaux gefahren. Eins der bekanntesten Weinanbaugebiete, dies war nicht zu übersehen. Kilometerweit bin ich an Rebstöcken vorbei gefahren.

Und ein Weingut reihte sich an das nächste.

Am Nachmittag wandelte sich das Bild es überwog Obst- und Gemüseanbau bzw. Blumenzucht.

Ich passierte auch manch verwunschene Ecke.

Oder tolle Blumen am Straßenrand .

Das Wetter war auch angenehm, zuerst bedeckt später mit größeren Sonnenabschnitten und vor allen Dingen weniger Wind als am Vortag.

Kurz vor 15:00 Uhr erreichte ich nach 73 km Bazas, und bekam in der Touristinfo neben meinem Stempel, den letzten freien Platz in der städtischen Pilgerherberge (von 4😎). Mitbewohner sind ein Ehepaar aus UK und ein junger Mann aus Frankreich.

Nach einer Dusche bin ich zum Platz vor der Kathedrale St. Jean-Baptiste geschlendert. In der Kathedrale ist der Blick auf den Chorraum leider durch eine Leinwand blockiert, Vorbote einer morgigen Veranstaltung.

Nun trinke ich einen Kaffee schreibe für Euch.

Am 15 Tag von Bazas nach Hagetmau

Nachdem am Vorabend alle wieder in der Herberge waren, haben wir noch in der Küche gegessen und voneinander erzählt. Während der junge Franzose aus Calais stammt ist das englische Ehepaar in der Nähe von Birmingham zu Hause.Kurz nach 08:00 Uhr brachen wir alle auf. Nachdem ich mich noch mit Lebensmittel eingesteckt hatte strampelte ich weiter nach Süden.Nachdem dem ersten kleinen Anstieg folgten fast 80 plattes Land. Allerdings überwiegend entlang von großen Straßen, es war z.T. sehr eintönig Wald, Wiesen und Felder wechselten sich ab. Hin und wieder tauchte ein einzelnes Haus, Gehöft oder Dorf auf.Dennoch habe ich einige Eindrücke festgehalten

Die erste größere Stadt war Saint Sever, und die lag auf einer größeren Anhöhe danach folgten noch ein paar Anstiege und Abfahrten (damit ich nicht aus der Übung komme).
Dann erreichte ich nach 102 km kurz vor 17:00 Uhr Hagetmau. Hier gab es mal was Neues, den Stempel und den Zugangscode für die Pilgerherberge gab es an der Schwimmbadkasse.

Mich trennen noch ca 100 km von Saint-Jean-Pied-de-Port, meinem minimal Ziel für meine diesjährige Tour.

Von Hagetmau nach Saint-Jean-Pied-de-Port

Nach Frühstück und aufräumen habe ich mich mit Brot und Croissants versorgt und gegen kurz vor 09:00 Uhr Hagetmau verlassen. Es ging mächtig rauf und runter.

Die Zeichen des Pilgerweges wurde immer Monumentaler.

In einem Ort Namens Saliens-De-Bèarns war mir eigentlich klar, das gibt heute nichts mit Saint-Jean-Pied-de-Port.

Es gab auch wieder viel zu sehen.

Beim Verlassen dieses Ortes ging es auf einen alten Bahndamm und dann rollte es kilometerweit wie geschmiert.

Und nach dem verlassen des Dammes ging es zwar permanent aufwärts, aber in moderaten Prozentzahlen.

Und in der Ferne tauchten Berge auf.

Da geht es morgen hoch.

Meine verspätete Mittagspause machte ich in Saint-Palais gegen 14:30. Schnucki avisierte mir gegen 17:15 kannst du Saint-Jean-Pied-de-Port erreichen, und ich beschloss die letzten 30 km in Angriff zu nehmen.

Es ging in sanften Steigungen hoch zu einem Pass, da war auch alles noch im grünen Bereich.

Aber unmittelbar hinter dem Pass meinte Schnucki scharf links auf den schottrigen Waldweg. Nach dem Studium der Karte, wäre die Alternative ein großer Umweg mit rauf und runter gewesen also folgte ich dem Weg.

Nach einer ganzen Zeit bergab auf schottrigen Wegen hatte eine Bauer den Weg mit schwerem Gerät bearbeitet und einen Bachlauf in den Weg geleitet und den Weg seiner Wiese zugeschlagen inclusive mehrere Weidezäune.

Nach Abwägung der Alternative

A. Zurück und Fahrrad den Schotter hochschieben und Umweg

B. Augen zu und durch

habe ich mich für B entschieden

Heißt:

Gepäck abnehmen mehrere hundert Meter durch moddriges Gelände tragen, Fahrrad ebenfalls inclusive über Stacheldraht heben. Dann noch ca 1000 Meter leicht bergan durch die mit hüfthohem Gras bestanden Wiese schieben. 😡😡😡 . Lt komoot immer schön auf einem Feldweg der war nur nicht mehr zu erkennen.

Dann am Ende der Wiese musste ich auch noch den Hof des vermutlichen Verursacher überqueren. Wir sind uns zum Glück nicht begegnet.

Der ganze Mist hat mir gut eine Stunde gekostet.

So kam ich erst kurz vor 19:00 Uhr in Saint-Jean-Pied-de-Port an.

Einige Eindrücke aus Saint-Jean-Pied-de-Port:

Nach Duschen und Essen habe ich daher erst jetzt Zeit gefunden euch zu berichten.

Und morgen heißt es rauf in die Pyrenäen.

17 Tag Saint-Jean-Pied-de-Port nach Pamplona

Nach Frühstück und Einkauf von reichlich Flüssigkeit habe ich Saint-Jean-Pied-de-Port kurz vor 09.00 Uhr bei blauem Himmel und strahlender Sonne verlassen. Die ersten Kilometer gingen moderat an und führten parallel zur Passstrasse, mal rechts mal links, mal auf französischer Seite mal auf spanischer Seite.

Aufmerksame Beobachter am Wegesrand

Nach einiger Zeit wechselte die Streckenführung komplett nach Spanien. Im ersten Ort gönnte ich mir erst mal einen Kaffee

Ab hier verlief meine Route auf der Passstrasse, die erstaunlich wenig befahren war. Die Steigung war sanft, so dass ich große Abschnitte auf kleinem Ritzel fahren konnte. Später wurde es etwas steiler, diese Abschnitte legte ich schiebend zurück.

Taubnesseln an meinem Pausenplatz

Kurz unterhalb der Passhöhe schlug Schnucki wieder einer ihrer berüchtigten Singletrail Abkürzungen vor. Nach eingehender Prüfung des Kartenmaterials habe ich diese auch genommen, diesmal erfolgreich der Weg war deutlich kürzer und das Rad konnte ich recht gut über den Waldweg schieben.

Auf diesem Weg traf ich einen Nordiren, der in Düsseldorf gearbeitet hatte und in Heinsberg gewohnt hatte.

Auf der Passhöhe eine Überraschung, ich traf Manuel aus Aachen wieder. Er kam zeitgleich über einen Waldweg an. Seine Navigation hatte ihn über den Gipfelweg gelotst ( 1200 Meter) 😂😂

Nachdem wir uns gegenseitig an der Passhöhe fotografiert hatten, machte er sich gleich auf um möglichst früh in Pamplona anzukommen.

Kapelle auf der Passhöhe

Nach kurzer Abfahrt erreichte ich Orreaga/Roncesvalles. Jetzt hatte ich mir den nächsten Kaffee und ein frisches Croissant verdient.

Dann machte ich mich auf den Restweg nach Pamplona, der bestand aber nicht nur aus Abfahrten. Es tauchte noch der eine oder andere Pass auf. 😎

Auf der Weiterfahrt traf ich mehrfach bei den Trinkpausen einen jungen Niederländer aus Delft. Er war seit dem 12.04.2019 unterwegs.

Gegen 18:00 Uhr erreichte ich nach gut 73 km Pamplona und beendete an der Kathedrale meinen diesjährigen Teil der Tour.

Im Schatten der Kathedrale konnte ich dann das auch mit meinem Stempel dokumentieren.

Ich habe Unterschlupf in einem Hostel gefunden und recherchiere gerade wie ich mich und mein Rad in den nächsten Tagen nach Hause bekommen.

Ich halte euch auf dem laufenden.

Abreise mit Hindernissen

Nach gestrigen Recherchen sah alles übersichtlich aus. Lt. Webseite der spanischen Post ist der problemlose Versand von Rädern von jedem Postamt möglich.

Nach dem Frühstück kurz vor 09:00 Uhr zum Postamt geradelt, anstandslos einen Versandkarton erworben, am Fahrrad Lenker und Vorderrad demontiert und inclusive zweier Gepäcktasche verpackt. 45 Minuten alles erledigt. Wieder an den Schalter kam das erste Problem, die Dame der Post hat durch die Tragegriffe geschaut und gefühlt, mit dem Ergebnis, die Taschen mussten raus 😰.

Also aufgemacht Taschen raus und neu zugeklebt.

Dann kam Hektik auf, mittlerweile 3 Mitarbeiter bzw Mitarbeiterinnen blickten angestrengt in PC und probierten hier und dort. Irgendwann hieß es Versand nach Deutschland geht nicht. Blick auf die Webseite, da steht es anders. Aufgeregte Telefonate folgten, irgendwann bekam ich den Hörer in die Hand gedrückt, am andern Ende ein Verantwortlicher aus der Post in Santiago, des Deutschen mächtig. Er erklärte mir, dass seit ca. 4 Wochen die Deutsche Post bzw DHL Stress macht, es würden dort nur noch der Transport aus Santiago akzeptiert. Das Rad sollte jetzt zu ihm geschickt werden und er wollte es weiterleiten.

Dann hat er eine andere Idee mit den Kollegen ausgekaspert, dies wurde jetzt versucht, und es gelang das Paket richtig per Aufkleber zu adressieren. So wie ich ihn verstanden habe als normaler Warenversand direkt an mich.

Ich hoffe ich sehe mein Rad noch mal wieder.

Mittlerweile waren weitere anderthalb Stunden ins Land gezogen, dadurch kam ich erst gegen 13:00 Uhr am Flughafen Pamplona an. Ich hatte darauf spekuliert mich kurzfristig auf einen easyjet Flug nach Köln kurz nach Mittag einzubuchen. Dafür war es jetzt zu spät. Bei Lufthansa hätte ich noch kurzfristig gegen 14:00 Uhr mit nach Frankfurt fliegen können,war aber nicht klar ob es klappt und sollte 550,00 Euronen kosten, last Minute mal anders.

Dann ging dann bis morgen Mittag nichts mehr, und keine Fluggesellschaft hat dort einen Ticketverkauf alles ausschließlich online oder telefonisch, vorzugsweise auf Spanisch.

Inzwischen hatte ich mir Barcelona als Alternative ausgesucht. Da gehen mehrere Flüge am Tag in unsere Richtung und Flixbus fährt nach Düsseldorf gegen 09:00 jeden Tag. Also zum Bahnhof, kurz nach 15:00 Uhr in den Zug nach Barcelona. Dort gegen 19:00 Uhr angekommen, mit Regionalbahn und Metro zum Flughafen. Gegen 20:00 angekommen, rynair nach Köln um 21:10 Uhr steht noch auf dem Plan, ab an den rynair Schalter, Maschine voll 😡.

Habe jetzt einen Flug mit Eurowings für morgen früh um 09:15 Uhr gebucht, und schlage mir die Nacht am Flughafen um die Ohren. Ich bin aber nicht die einzige seltsame Gestalt hier, es sind schon einige Menschen hier die Morgen früh erst fliegen.

Und das ganze immer mit 4 Fahrradtaschen im Anschlag, Püngelei ohne Ende.

Also Fortsetzung folgt.