Von Prèmary nach Saint-Amand-Montrond

Nachdem ich gestern in Vèzelay schon mit den unterschiedlichsten Pilgern zusammengesessen habe,

  • Die Studentin aus der Schweiz
  • Der emeritierte Professor der von Porto kommend bis Dänemark geht
  • Die französische Pfadfinder
  • Verschiedene Niederländer
  • Und und ..

traf ich im Hotel noch ein Paar aus den Niederlanden, die jedes Jahr mehrere Etappen laufen.Kurz nach dem Start traf ich Philipp aus Belgien und im Laufe des Tages kamen noch einige Begegnungen dazu.

U.a. die Frau aus Nordfrankreich und das ältere Ehepaar Flandern. Auch der örtliche Oldtimer Club war auf Ausfahrt.

Als erste größere Stadt erreichte ich Nevers. Endlich mal eine Kathedrale, die nicht Stephanus gewidmet ist. Saint Cry und Saint Julitte sind die Namenspatrone.

Auf dem Weg über den Tag hinweg habe natürlich auch wieder einiges am Wegrand fotografiert.

Die Loire in Nevers

Kanalidylle

Landschaften

Biber im Graben

Nach 103 km habe ich im 3 Anlauf ein kleines Hotel gefunden mit Familienanschluss

Auxerre nach Prémery 8 Tag

Am Abend hatte ich noch einen tollen Blick auf die Abtei St. Germain

Am Morgen habe ich mich erst mit Wasser, Brot und Käse eingedeckt. In einem kleinen Radladen habe ich sicherheitshalber mir einen neuen Ersatzschlauch gekauft. Gehen 09:30 bin ich bei drohendem Regen in Richtung Vèzelay los. Kurz vor Vaux traf ich Joel aus Luxemburg, der zu Fuß auf dem Weg ist. Mit einem kleinen Karren fürs Gepäck. Joel sammelt auf seinem Weg Müll ein und entsorgt ihn im nächsten Ort. Er will noch weiter nach Portugal, möchte Anfang August dort ankommen. Dort lebt er auch zur Zeit.

Nach kurzer Unterhaltung sind wir beide weiter.

Kurze Zeit später setzte der Regen ein. Trotzdem habe ich wieder einige Impressionen aufgenommen.

Kurz vor Vèzelay tauchten mitten auf der Straße eindeutige Pilgerzeichen auf.

Auf dem Asphalt die Jakobsmuschel aus Metall.

Gegen 13:00 Uhr erreichte ich Vèzelay.

Schon von weitem zu sehen.

Die Basilika Sainte-Marie-Madeleine

In der Krypta wird eine Reliquie von Maria Magdalena aufbewahrt.

Nach einer ausgiebigen Pause in der Pilgerunterkunft Madeleine bin ich dann trotz Regenwetter weiter.

Auf den Hügel kurz hinter Vèzelay mischte sich Schnee unter den Regen. 😡

Der Schnee und der Regen wurden dann wieder weniger.

Leider musste ich feststellen das Unterkünfte in Richtung Nevers dünn gesät sind. Erst an der dritten Adresse konnte ich nach 97 km jemand antreffen. In Prèmary bin ich in einem kleinen Hotel untergekommen. Kurz vor erreichen des Hotels gegen 18:45 Uhr bin ich nochmal richtig in eine Schauer geraten. Insgesamt eine feuchter Tag

Plattfuß und doch bis nach Auxerre

Nach einem umfangreichen Frühstück traf ich vor dem Hotel trübes Wetter an. Der Tag wurde noch trüber beim Anblick meines Vorderrades, platt wie eine Flunder. Jetzt erwies sich die Wahl des Übernachtungsortes zusätzlich als Glücksgriff. Ich hatte am Vorabend eine Tankstelle mit Autowerkstatt gesehen. Da habe ich das Fahrrad mal ca 2 km hin geschoben und ein freundlicher Mechaniker hat mal gleich Druck auf den Reifen gegeben und mit Seifenlauge nach dem Leck gesucht. Und siehe da ein Metallstift hatte sich in die Lauffläche gebohrt.

Der Übeltäter

Auf der Ladefläche vom Abschlepper konnte ich mein Gepäck deponieren und in der Halle meinen Ersatzschlauch aufziehen. Nach einem Zuschuss zur Kaffeelasse kam ich erst gegen 09:30 Uhr auf die Straße.

Im Laufe des Vormittags klarte es sich auf und die Sonne wechselte sich mit Wolken ab. Es waren zum Glück auch nicht mehr soviel Anstiege. Zum Teil ging es über hügelige Hochebenen und zum Teil an Kanälen oder Flüssen vorbei.

Immer wieder schöne Impressionen am Weg;

Am Nachmittag wechselte die Getränkelandschaft:

Gegen 16:00 Uhr erreichte ich nach knapp 78 km Auxerre, eine Stadt an der Yonne mit ca 35000 Einwohner im südlichen Burgund.

Blicke auf die Innenstadt:

Auch wieder ein Stephansdom, so scheint in Frankreich jede zweite Kathedrale zu heißen.

Blick in die Innenstadt:


Morgen geht es dann nach Vèzeley.

6 Tag Ambonville nach Les Riceys

Nach dem Bett abziehen, frühstücken, zusammenpacken, spülen und kehren bin ich gegen 08:15 aufgebrochen. Da es nur leicht bewölkt war und die Sonne sich durchsetzten wollte entschied ich mich für Sandalen und Fliessjacke.

Bereits gegen 10:00 Uhr erreichte ich Colombey-les-Deux-Èglises, der Geburtsort von Charles de Gaulle. Der gemeinsam mit Konrad Adenauer 1963 das deutsch französische Verhältnis auf freundschaftliche und friedliche Füße stellte.

Hier ist er auch begraben und auf einem weithin sichtbaren Hügel ist eine Gedenkstätte eingerichtet. Diese schmückt ein weit zu sehendes lothringische Kreuz

Leider nur unscharf zu erkennen, weil die Sonne verloren hatte und es mächtig eintrübte.

Hier beginnt auch die Champagne und an allen Ecken gibt es Winzer.

Auf halber Strecke überholte ich die ersten Fusspilgern, ein Paar aus Saarbrücken. Diese waren eine Nacht vorher in der Herberge gewesen. Sie waren auch begeistert von dieser Herberge.

Etwas später erreichte ich Clairvaux, die dortige Abtei wurde von Bernhard von Clairvaux gegründet. Der ein maßgeblicher Verfechter des 2 Kreuzzuges war.

Ein Blick in das heutige Anwesen.

Hier am Kloster kreuzen sich der Camino und die Via Francigena, der Pilgerweg von Canterbury zum Petersdom. Also nicht hinter den falschen Pilgern herlaufen.

Kurz hinter Clairvaux stellte sich die Entscheidung für Sandalen als richtig heraus, da konnte nämlich das Regenwasser direkt ablaufen. 😭. Ich ergänzte meine Kleidung um ein Regencape und es ging weiter.

Trotz miesem Wetter hatte ich noch einen Blick für den Wegesrand mit immer mehr bunten Blumen:

Zeit für eine Pause in einer Bushaltestelle

Und die ganze Zeit ging es rauf und runter. Gegen 16:00 hatte ich die Nase voll und habe mich nach 75 km radeln und schwimmen in Les Riceys in einem kleinen Hotel einquartiert .

Von Chalaines nach Ambonville

Übernachtet hatte ich in Chalaines,hier genau vor der Herberge trennen sich die Pilgerrouten einmal über Le Puy und einmal über Vèzelay.

Wie zu erkennen herrschte dichter Nebel. Aber bereits nach 1,5 km in Vaucouleurs kam der erste große Anstieg des Tages und oben angekommenen konnte ich unter blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein auf vernebelte Täler blicken. Da war zum ersten mal auf der Tour Sonnencreme fällig. Oben auf den Höhen zeigte sich eine tolle Landschaft, gelbblühende Rapsfelder und grüne Weiden und Getreidefelder.

Zwischendurch kamen immer wieder tolle Abfahrten.Das mit den Anstiegen und Abfahrten setzte sich den ganzen Tag fort.Zum Glück standen die Prozentangaben meistens erst oben. Die meisten Anstiege habe ich gemütlich hochgehoben, um dann etwas weiter wieder runter zusausen.In Ambonville habe ich dann gegen 15:45 Uhr die im Outdoor Heft beschriebene Pilgerherberge aufgesucht. Eine umgebaute Scheune, mit mehreren Schlafgelegenheiten, Küche, Dusche und im Obergeschoss ein Gebets- bzw. Meditationsraum. Niemand da nur eine offene Tür und schriftlichen Hinweise in verschiedenen Sprachen zum Ablauf.Lebensmittel, Handtücher, Bettzeug steht alles zur Verfügung.

Nachdem ich mich umgesehen hatte habe ich beschlossen hier zu bleiben.Da ich bereits 73 Kilometer gefahren war und ich die Anstiege satt hatte, gönne ich mir heute eine größere Pause.

4 Etappe

Die heutige Etappe startet in Talange nördlich von Metz. Das entspannte Flußradeln vom Vortag fand seine Fortsetzung und führte mich direkt nach Metz zur Kathedrale St. Ètienne, zu deutsch Stephansdom (Grüße nach Elsen)

Das anschließende Flußradeln fand dann weiter südlich kurz vor Nancy ein abruptes Ende, weil Schnucki eine Abkürzung kannte. In einem Dörfchen namens Dieulouard ging die Tour auf einmal mächtig bergauf, um dann am Ende eines Hochplateau in einen Waldweg wieder ins Moseltal hinab zuführen. Anfangs ein Fahrweg verjüngte sich das ganze zu einem Pfad.

Seht hier im Video:

Aber dann wenige Höhenmeter über der Mosel verlor sich der Pfad in einem Wasserlauf. Da erkannte ich die Bedeutung des Hinweises bei Komoot: An einigen Stellen muss das Rad getragen werden.Hinter dem Fahrrad über das Geröll führte der Weg 😡Das war der Moment, als Schnucki einen männlichen Kosenamen bekam: Du Ar……Bis zur Kathedrale von Toul, ebenfalls ein Stephansdom, hatte ich mich beruhigt.Da es noch früher Nachmittag war, habe ich noch den nächsten Höhenzug in Angriff genommen.Im Dunst liegt hier Toul, hier habe ich die Mosel endgültig verlassen. Mich hat es nach 111 km nach Vaucouleurs verschlagen, an der Grenze zum Burgund. Von hier ist Jeanne d`Arc losgezogen. In einem Nachbarort habe eine nette Pilgerherberge gefunden.Und Morgen geht es weiter.

Von Trier über den Moselradweg

Nach dem Besuch von Trier entsprach die Route die Schnucki zum besten gab meinen morgendlichen Vorstellungen vom ruhigen Flußradeln.

Vorbei an Weinbergen auf beiden Seiten der Mosel, die hier die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg bildet. Auch zahlreiche tierische Mitbewohner tummelten sich auf und am Wasser.

Am Dreiländereck bei Schengen konnte man sehr gut sehen was Europa heute ausmacht:

Freie Überfahrt nach Schengen hinein. An der Ortsausfahrt aus Schengen hinaus konnte man die Grenze zwischen Luxemburg und Frankreich nur an einem alten Grenzstein und am unterschiedlichen Strassenbelag erahnen.

Weiter ging es durch Lothringen Richtung Metz. Neben tollen Landschaften tauchten allerdings irgendwann die hässlichen Kühltürme der Kernkraftwerke bei Thionville auf.

Ca. 20 km vor Metz und nach 122 km habe ich jetzt ein nettes Hotel gefunden und werde mich auf den morgigen Tag einstimmen.

Ich hoffe nochmal bis Metz auf ruhiges Flußradeln von Schnuckis Gnaden .